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Küste
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Pèrdas fittas - aufgestellte Steine
Durch das Aufrichten werden die liegenden, toten Steine lebendig. Sie werden zum Symbol von Göttern oder zum Sitz von Ahnen. Etwa aus dem 2. Jahrtausend vor Christus stammen eindeutig gestaltete Steine: pèrdas marmuradas. Sie symbolisieren Götter- oder Ahnenpaare und wurden als Wächter neben Gigantengräbern aufgestellt. Teilweise ist eine eindeutige Geschlechtszugehörigkeit zu erkennen.
Gigantengräber In der Nuraghenzeit wurden die Toten in Gemeinschaftsgräbern bestattet. Sie bestanden in der Regel aus einer aus Steinplatten gebildeten, länglichen Grabkammer. Die Frontseite wurde von aufrecht stehenden Steinplatten oder Stelen gebildet. Bis zu 200 Tote fanden in den Gräbern Platz. Dolmen sind gewissermaßen die Vorläufer der Gigantengräber.
Kult- und Opferstätten Der Monte d'Accoddi wurde erst in den 50ger Jahren des 20. Jahrhunderts als Altarberg identifiziert. Möglicherweise wurden hier eine männliche und eine weibliche Gottheit verehrt. Darauf weisen umgestürzte Menhire und steinerne Opfertische hin. An noch nicht vollständig erschlossenen und gesicherten Kultplätzen ist noch heute die Grenze zwischen Kultur und Natur fließend. |
© Wiard Cassens-Sasse |